Praxisworkshop Nadeltechniken
mit Donald Halfkenny

 
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Worum es geht - Klassik versus Moderne

Seit den 30er Jahren wurden viele Aspekte des reichen Erfahrungsschatzes die klassischen Nadeltechniken betreffend nicht mehr automatisch an die nachfolgenden Generationen überliefert und häufig als nicht mehr relevant für die moderne Praxis eingestuft, wie z.B. die Rolle des Herzens. In diesem Kurs werden wir uns intensiv damit befassen, was die klassischen Nadeltechniken von der modernen Anwendung unterscheidet und wie wir diesen Schatz in unsere tägliche Praxis integrieren können. Insbesondere werden wir einige Grundübungen des Ping Shen (= “Den Shen mit dem Shen behandeln”) durchführen und deren deutlichen Einfluß auf die Art und Intensität unserer Nadelung erleben. (Mehr über die Ping Shen-Behandlungsmethode erfahren...)

Wir werden klassische und moderne Nadeleinstich- und -manipulationstechniken üben sowie deren theoretische Grundlagen besprechen. Darüber hinaus werden wir deren Effekt aufeinander beobachten und interpretieren.

Warum es sich lohnt

In sämtlichen der verschiedenen klassischen Akupunktur-Traditionen haben alle klinischen Techniken und Prinzipien (wie z.B. Nadeleinstich- und -manipulationstechniken, Dao Qi, Moxa, Punktlokalisierung und die Konzepte von Himmel, Mensch und Erde) immer eine eng verwobene Beziehung zueinander – eine Beziehung, welche in den modernen Nadel- und Punktlokalisierungstechniken leider verloren gegangen ist.

 Die klinische Bedeutung aller Arten von De Qi wird heutzutage im Allgemeinen darauf reduziert, dass sie alleine die empfundene Antwort des Patienten auf die korrekte Lokalisierung und Stimulierung eines Akupunkturpunktes seitens des Therapeuten darstellt. Die relative Stärke des De Qi wird in diesem Zusammenhang angesehen als die Beschreibung der Reaktion eines Akupunkturpunktes auf externe Stimulation, so wie sie seitens des Patienten und/oder des Therapeuten wahrgenommen wird. Diese Beschreibungen sollen nach moderner Ansicht dem Praktiker allein dazu dienen festzustellen, dass er oder sie den Punkt korrekt lokalisiert hat.

Diese Ansicht ist nicht unbedingt falsch; sie ist aber definitiv nur eine teilweise Darstellung der klinischen Bedeutung des De Qi.

 Mit den Nadeleinstich- und -manipulationstechniken verhält es sich ähnlich. Die meisten der modernen Nadeltechniken ignorieren die zentrale Bedeutung der Ebenen von Himmel, Mensch und Erde, der Anatomie der Akupunkturpunkte sowie der Nadeltechniken und des klinischen Gebrauchs des De Qi (auch bekannt als Dao Qi).

Dies führt dazu, dass die Nadeltechniken, die unterrichtet werden, in zunehmendem Maße vereinfacht wurden, ebenso wie die Punkt-Anatomie. Viele der sehr viel tieferen und genaueren Aspekte und Zusammenhänge der Klassischen Akupunktur kommen hier gar nicht zur Geltung und können dementsprechend auch keine Wirkung entfalten.

Die oben genannten, in der Klassischen Akupunktur zentral wichtigen Aspekte und organischen Zusammenhänge zu verstehen ermöglicht es uns, den korrekten Stimulus auf genau der Ebene anzuwenden, die der Pathophysiologie des Patienten entspricht und damit eine genauere, wirkungsvollere Antwort auf dessen jeweilige Situation zu geben.

Das Kursziel ist es, die Qualität unsere Akupunktur in der täglichen Praxis zu verbessern, zu vertiefen und zu verfeinern.

Die Bereitschaft aller Teilnehmer, sich gegenseitig zu behandeln und auch behandeln zu lassen, setzen wir für diesen Kurs voraus.

 Dozent: Donald Halfkenny

Termine: 01./02.06. und 06./07.07.2019 (jeweils Sa. 10.00 – 18.30 h | So. 9.30 – 17.00 h)

Kosten: 580,-- € (290,-- €/Wochenende); Frühbucherrabatt 560,-- € bis 15.03.2019  


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